Interview mit
Carlo Janka
Schweizer Ski-Nationalmannschaft
Carlo Janka wuchs in Obersaxen im Kanton Graubünden auf. Er begann bereits in sehr jungen Jahren mit dem Skifahren. 2001 nahm er das erste Mal an internationalen Rennen teil. Der Erfolg stellte sich zuerst langsam ein. Aber nachdem er 2004 im Europa-Cup Erfahrung gesammelt und 2005 an den ersten Weltcup-Rennen teilgenommen hat, begann sich sein Talent zu zeigen. 2006 erzielte er seine ersten Weltcuppunkte. 2008 überraschte er mit einem 2. Platz bei der Abfahrt von Lake Louise. Wenig später konnte er dann seinen dann seinen ersten Weltcupsieg beim Riesenslalom in Val d’Isère feiern. Im Dezember 2009 gewann er in Beaver Creek, Colorado, als erster Skifahrer seit dem großen Franzosen Jean-Claude Killy (1967) drei Weltcuprennen an einem Wochenende und etablierte sich damit in der Weltspitze. Heute, im Alter von 24 Jahren, ist Carlo einer der größten Stars im Schweizer Ski-Team. In den vergangenen zwei Jahren gewann er Goldmedaillen sowohl bei Olympia (Vancouver, Kanada 2010) als auch bei Weltmeisterschaften (Val d’Isère, Frankreich 2009) und im März 2010 gewann er als erst vierter Schweizer Skifahrer die Weltcup-Gesamtwertung. Diese sukzessiven Erfolge deuten darauf hin, dass vor Carlo noch eine lange und erfolgreiche Karriere liegt. Interview vom Juni 2010.
FRAGE
Deine Erfolge vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver, mit Siegen in Beaver Creek und Wengen, waren spektakulär und die Sport-Medien haben damit spekuliert, dass du olympisches Gold gewinnen würdest. Du hast dieses Versprechen eingelöst und musst darüber sehr glücklich sein. Kannst du uns dein Rennen schildern und erklären, was es speziell im Vergleich zu den anderen Rennen macht, bei denen du in Whistler schon an den Start gegangen bist?
Ja, das war ein großartiger Sieg für mich! Ich wusste nach der Super-Kombination, dass der Riesenslalom meine letzte Chance sein würde, um Gold bei den Olympischen Spielen in Vancouver zu gewinnen. Es ist das Ziel jedes Athleten, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Es ist großartig für mich, dass ich diese Chance hatte und zudem dort gewinnen konnte.
FRAGE
Dein Spitzname ist „der Eismann“. Das deutet auf eine sehr ruhige, coole und kalkulierende Herangehensweise an den Sport hin. Findest du, dass der Name zu dir passt und ist das tatsächlich die Art und Weise, wie du mit einem Großereignis umgehst?
Ja, diese Attribute treffen schon zu. Mein Charakter und die Tatsache, dass ich bodenständig bin, sind wichtig, um ruhig und überlegt zu handeln. Ich versuche, mich auf das Ereignis und die Rennen zu konzentrieren. Mein Temperament und meine Bodenständigkeit wirken sich positiv aus, wenn es darum geht, Ruhe zu bewahren. Ich lasse mich nicht leicht ablenken.
FRAGE
Jede Rennstrecke ist unterschiedlich in Bezug auf Topographie, Schneequalität, Temperatur vor Ort etc. Wie berücksichtigst du alle diese Faktoren vor einem Rennen?
Ich verlasse mich da auf meine Erfahrung und konzentriere mich auf das Rennen. Ich spreche auch mit meinem Servicemann, der meine Ski präpariert und auf die herrschenden Verhältnisse hin adaptiert.

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FRAGE
Wie verbringst du die letzten Minuten vor einem Rennen? Was machst du und welche Gedanken kommen dir, bevor du dich aus dem Starthaus abstößt?
Einige Athleten hören zum Beispiel Musik. Ich bereite mich vor, in dem ich die Strecke in meinem Kopf bildlich durchgehe.
FRAGE
Many Olympic medal winning athletes have dreamed of being champions from the time they were children. Is this the case with you, and when did you first realise you had the potential to reach these heights and make the decision to pursue skiing as a career?
Viele olympischen Medaillengewinner haben schon als Kind davon geträumt, Champions zu sein. War das auch bei dir der Fall und wann hast du zum ersten Mal realisiert, dass du das Potenzial dazu hast? Wann hast du die Entscheidung getroffen, das Skifahren zu deinem Beruf zu machen?
FRAGE
Du bist ein Champion in einem Team von Champions. Der Dialog und die Kameradschaft zwischen den Mitgliedern des Teams sind sicherlich ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Kannst du uns etwas über diesen Aspekt deines Sports erzählen und gibt es spezielle persönliche Ereignisse, die dich dazu motiviert haben, nach Erfolg zu streben?
Es ist sehr wichtig, ein gutes Team zu haben und dass man sich gegenseitig unterstützt. Die Konkurrenz innerhalb unseres Teams treibt uns an. Es ist sicherlich ein Vorteil, wenn du im Team so gute Athleten wie Didier Cuche und Didier Défago hast.
FRAGE
Du bist erst 24 Jahre alt und hast daher wahrscheinlich noch eine lange Zeit an der Spitze deines Sports vor dir. Du hast bereits olympisches Gold gewonnen. Welche weiteren Ziele hast du im Skifahren und hast du dir schon einmal Gedanken über dein Leben nach dem Sport gemacht?
Mein Ziel ist es, meinen derzeitigen Level zu halten und den Weltmeistertitel nächstes Jahr in Garmisch-Partenkirchen zu verteidigen. Für die Zeit nach dem Skifahren habe ich noch keine Pläne gemacht.

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FRAGE
Das Training nimmt sicherlich eine Menge Zeit in Anspruch. Aber jeder hat auch ein Leben außerhalb seines Berufs. Was machst du, wenn du nicht Ski fährst. Treibst du auch anderen Sport oder hast du sonst Hobbys?
Ich mag Radfahren, Tennis, Squash und Beach-Volleyball. Ich sitze auch gerne vorm Computer.
FRAGE
Wir haben gehört, dass du ein leidenschaftlicher Anhänger von Manchester United bist. Seit wann und wie kam es dazu? Was gefällt dir an diesem Team besonders und wer ist derzeit dein Lieblingsspieler?
Vor zwölf Jahren, als Kind, sah ich ein Spiel, das Manchester United gegen Bayern München gewann. Dieses Spiel hat mich beeindruckt und ich wurde ein Fan. Mein Lieblingsspieler ist Wayne Rooney, den ich im April dieses Jahres getroffen habe.
FRAGE
Du hast eine große Anhängerschaft in der Schweiz und nun auch auf der ganzen Welt. Spürt man da eine gewisse Verantwortung? Möchtest du deinen Fans an dieser Stelle etwas sagen?
Ich genieße es, ein Vorbild für junge Athleten und Kinder zu sein. Ich bin glücklich, dass ich viele Fans habe, die mich in guten und auch schlechten Zeiten unterstützen.
FRAGE
Descente ist sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Skiteam und die Entwicklung seiner Rennanzüge. Jeder in der Firma ist nun ein ausgewiesener Fan von Carlo Janka. Athleten haben oft unterschiedliche Ansichten zur Wichtigkeit der Skibekleidung. Welche Meinung hast du dazu?
Die Rennanzüge von Descente sind erstklassig. Sowohl das Design als auch die Testergebnisse sind hervorragend. Es ist sehr wichtig, dass die Rennanzüge von hoher Qualität sind, da sie eine entscheidende Rolle bei einem Sieg spielen können.
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